Der Verein Junges Theater Klagenfurt wurde 2009 von der Klagenfurter Schauspielerin und Regisseurin Angie Mautz gegründet. Heutzutage besteht das Leitungsteam neben Angie Mautz aus der Produktionsleitung, Regieassistenz und angehenden Regisseurin Kerstin Haslauer und dem Schauspieler und PR-Beauftragten Clemens Janout. Die Mission des Jungen Theaters Klagenfurt ist es, im Raum Klagenfurt eine junge, unabhängige, jedoch qualitativ hochwertige Theaterplattform bereitzustellen, die einerseits Künstler*innen aus Kärnten fördert, andererseits dem potenziellen Theaterpublikum eine Alternative zu schon vorhandenen, konventionellen Unterhaltungsmöglichkeiten bietet.
2022 präsentiert das Junge Theater Klagenfurt erstmals in seinem Bestehen ein Jahresprogramm, das drei Theaterproduktionen umfasst: „Die Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe mit dem Kärntner Schauspieler Clemens Janout in der Titel- und zugleich Solorolle, „Leonce und Lena oder Das Wunder von Popo“ von Georg Büchner mit den schauspielerischen Neuzugängen Julia Hammerl, Gernot Piff und Bálint Walter und „Märchenherz“ von Philip Ridley, inszeniert von Kerstin Haslauer, die mit dieser Produktion ihr Regiedebüt gibt.
Bereits seit 2010 sticht das Junge Theater Klagenfurt in der Kunst- und Kulturlandschaft Kärntens durch seine Theaterproduktionen hervor. Bis zum Jahr 2022 führte ausnahmslos Angie Mautz die Regie bei sämtlichen Inszenierungen. Nadine Zeintl bereicherte das Ensemble des Jungen Theaters Klagenfurt in „Persona“ nach Ingmar Bergman (2021) – eine Koproduktion mit dem klagenfurter ensemble. Für die Musik und das Sounddesign der Produktion „Die Zofen“ von Jean Genet (2020) zeichnete Michael Stark verantwortlich. Die Produktionen „Liebelei“ von Arthur Schnitzler (2019), in der die Kärntner Schauspielerin Jasmin Joainig und der Performance-Künstler Erich Pacher vertreten waren, und „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre (2018), in welcher der in Kärnten allseits bekannte und beliebte Schauspieler Michael Kuglitsch auftrat, avancierten binnen weniger Vorstellungen zu Publikumslieblingen. Mit der Produktion „Vagina-Novelle“ (2018) präsentierte das Junge Theater Klagenfurt ein feministisches Solostück mit Gabriela Zaucher. Das Ensemble von „Ein schöner Sonntag für Creve Coeur“ von Tennessee Williams (2017) bestach durch Brigitte Souček, die bereits am „Theater in der Josefstadt“ oder am „Kabarett Simpl“ zu sehen war. In „Der Schüler Gerber“ von Friedrich Torberg (2016) wirkte unter anderem der österreichweit bekannte Schauspieler Alexander Kuchinka mit. Des Weiteren zählt die österreichische Erstaufführung von „These little town blues are melting away“ von Pipsa Lonka (2015) zur Geschichte des Jungen Theaters Klagenfurt, hierfür wurde der finnische Musiker Kissapiiska aus dem Norden eingeflogen. In der Produktion „Bernarda Albas Haus“ von Federico Garcia Lorca (2014) machte die Jungschauspielerin Angela Ahlheim ihre ersten Bühnenerfahrungen. Das Horrordrama „Nur für 3 Tage“ von Georg Staudacher (2013) erwies sich als weitere erfolgreiche Produktion, in welcher unter anderem der Schauspieler Michael Kristof-Kranzelbinder mitwirkte, der bislang in insgesamt drei Produktionen des Jungen Theaters Klagenfurt zu sehen war. Die Schauspielerin Iris Maria Stromberger spielte erstmals in „Das kunstseidene Mädchen“ von Irmgard Keun (2012) für das Junge Theater Klagenfurt – mit diesem Stück wurde der „Jazz- & Blueskeller Kamot“ in eine Theater-Location verwandelt. In dem Märchen „Der Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler (2012) sowie in der Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza (2011) stand der Schauspieler Christopher Schulzer auf der Bühne des Jungen Theaters Klagenfurt. Der Schauspieler Christian Krall spielte die erste Hauptrolle beim Jungen Theater Klagenfurt, nämlich in dem Stück „David und Madonna“ (2010), in welchem auch der Schauspieler Michael Glantschnig erstmals Bühnenluft schnupperte. Zahlreiche junge Talente spielten beim Jungen Theater Klagenfurt ihre ersten Rollen, unter anderem Lisa-Maria Sommerfeld, die inzwischen zum Ensemble des bekannten Thalia Theaters in Hamburg gehört, oder Katharina Stadtmann, die bereits Erfolge am Theater der Jugend feierte.